Silberfische vs. Papierfische

In vielen deutschen Haushalten sorgen kleine, flügellose Insekten immer wieder für Irritationen und Verunsicherung. Vor allem Silberfische und Papierfische werden häufig verwechselt, da sie auf den ersten Blick ähnlich aussehen und vergleichbare Lebensbedingungen bevorzugen.

Doch obwohl beide Insektenarten sich optisch ähneln, unterscheiden sie sich hinsichtlich ihrer bevorzugten Nahrung, Lebensräume und Schadwirkung deutlich voneinander. Um gezielt gegen einen Befall vorgehen zu können, sollten Sie daher genau wissen, mit welcher Art Sie es zu tun haben. Dieser Beitrag unterstützt Sie dabei, die Unterschiede zu erkennen und richtig zu handeln.

Silberfische im Detail: Merkmale und Verhalten

Silberfische (Lepisma saccharina) gehören zur Familie der Fischchen und sind bereits seit Jahrhunderten als ungeliebte Mitbewohner in unseren Haushalten bekannt. Sie besitzen einen länglichen, tropfenförmigen Körper, der eine silbrig-graue Färbung aufweist und sich schuppenartig überlappend bedeckt zeigt. Ihre Größe variiert meist zwischen 7 und 12 Millimetern. Charakteristisch sind zudem die drei langen Schwanzfäden am Hinterleib sowie ihre flinke Fortbewegung.

Silberfische bevorzugen warme, feuchte und dunkle Lebensräume. Deshalb finden Sie diese häufig in Badezimmern, Küchen, Kellern oder Waschküchen. Silberfische sind lichtscheue Tiere, die erst in der Dunkelheit aktiv werden und sich bei plötzlichem Lichteinfall schnell wieder verstecken. In ihrer Ernährung sind Silberfische recht flexibel und bevorzugen stärke- und zuckerhaltige Nahrungsmittel wie Mehlreste, Brotkrümel oder Kleister. Aber auch Haare, Hautschuppen oder Textilien können von ihnen angeknabbert werden. Das Schadpotential ist daher nicht zu unterschätzen: Insbesondere in größeren Populationen können Silberfische Bücher, Tapeten und Kleidung nachhaltig beschädigen

Papierfische im Detail: Was macht sie besonders?

Papierfische (Ctenolepisma longicaudata) sind vergleichsweise neue Schädlinge in Deutschland, die in den letzten Jahren zunehmend für Aufmerksamkeit sorgen. Auf den ersten Blick wirken sie ähnlich wie Silberfische, sind jedoch meist etwas größer (bis zu 15 Millimeter lang) und besitzen eine auffälligere, eher matte, grau-bräunliche Färbung. Zudem sind ihre Antennen und Schwanzfäden deutlich länger als die des Silberfisches.

Papierfische bevorzugen trockenere, kühlere und stabilere Umgebungen. Sie fühlen sich besonders wohl in Bibliotheken, Archiven oder privaten Bücherregalen und vermeiden eher stark feuchte Umgebungen wie Badezimmer oder Küchen. Diese Spezialisierung macht sie zu einer ernstzunehmenden Gefahr für Papierprodukte jeglicher Art.

Genau hier liegt das wesentliche Problem: Papierfische ernähren sich bevorzugt von Papier, Zellulose und stärkehaltigem Material. Bücher, Dokumente, Fotos und Kartonagen zählen somit zu ihrem bevorzugten Speiseplan. Ein massiver Befall kann beträchtliche Schäden und materiellen Verlust verursachen und die Lebensdauer wichtiger Dokumente und wertvoller Buchbestände erheblich verkürzen.

Direkter Vergleich: Silberfisch oder Papierfisch?

Silber- und Papierfische ähneln sich zwar optisch, dennoch gibt es klare Unterschiede, die Sie kennen sollten. Beide gehören zur Ordnung der Fischchen und besitzen keine Flügel. Der Silberfisch bevorzugt jedoch feuchte Wärme, während der Papierfisch eher trockenere Lebensräume aufsucht.

Im Gegensatz zu Silberfischen, die sich vielseitig ernähren, fokussieren sich Papierfische hauptsächlich auf Papierprodukte. Während Silberfische Ihre Tapeten, Vorräte oder Kleidungsstücke angreifen können, stellen Papierfische eine konkrete Bedrohung für wertvolle Dokumente und Literatur dar.

In der alltäglichen Identifikation können Sie sich vor allem an der Farbe und Größe orientieren. Papierfische sind etwas größer, dunkler gefärbt und besitzen längere Fühler und Schwanzfäden als Silberfische. Auch das Verhalten bei Lichtzufuhr ist leicht unterschiedlich: Silberfische reagieren in der Regel schneller und hektischer als Papierfische, die etwas träger wirken. Papierfische haben außerdem eine stärkere Behaarung am Körper.

Bekämpfung und Prävention: Was tun gegen Silber- und Papierfische?

Um einem Befall durch Silber- oder Papierfische vorzubeugen, sollten Sie in Ihrem Haushalt optimale hygienische Bedingungen schaffen. Für Silberfische gilt insbesondere, die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Regelmäßiges Lüften, besonders im Badezimmer und in Küchen, ist sehr effektiv. Beseitigen Sie zudem mögliche Nahrungsquellen wie Krümel oder Essensreste.

Zur Vorbeugung von Papierfischen ist es besonders wichtig, Papierprodukte trocken, kühl und gut geschützt aufzubewahren. Bücher und Dokumente sollten nicht langfristig in feuchten Kellern oder schlecht belüfteten Räumen gelagert werden. Luftentfeuchter können hier präventiv wirken.

Sollten Sie bereits einen Befall festgestellt haben, gibt es diverse Hausmittel und Präparate im Handel, etwa spezielle Köderdosen oder Fallen. Achten Sie jedoch darauf, dass nicht alle Hausmittel gleich effektiv gegen beide Arten wirken. Während Silberfische auf bestimmte Köderdosen gut ansprechen, sind Papierfische mitunter hartnäckiger und schwieriger zu bekämpfen.

In hartnäckigen Fällen oder bei fortgeschrittenem Befall empfiehlt es sich dringend, professionelle Schädlingsbekämpfer hinzuzuziehen. Experten können exakt bestimmen, welche Fischchen-Art bei Ihnen vorhanden ist, und mit gezielten Maßnahmen, speziell abgestimmten Ködern oder Behandlungen nachhaltig eingreifen. Eine frühzeitige und fachkundige Bekämpfung spart Ihnen langfristig Zeit, Kosten und unnötigen Ärger.

Mit diesen Informationen sind Sie nun optimal darauf vorbereitet, Silberfische von Papierfischen sicher zu unterscheiden und im Bedarfsfall angemessen zu reagieren. Nutzen Sie diese Erkenntnisse, um möglichen Schäden in Ihrem Haushalt vorzubeugen oder sie effektiv zu beseitigen.

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