Die Temperaturen sinken und Sie wollen Ihre warme Kleidung aus dem Schrank holen – doch da wartet eine böse Überraschung: Löcher im Wollpullover! Nicht nur wenn der Lieblingspulli betroffen ist, sollte man schnellstmöglich handeln. Wie man Kleidermotten bekämpfen kann und seine Kleidung vorsorglich vor einem Befall schützt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Nicht die ausgewachsenen Motten, sondern die Raupen sind das Problem
Entgegen der verbreiteten Vorstellung, die geflügelten Motten würden sich durch die Kleidungsstücke futtern, sind das eigentliche Problem deren Larven. Weibliche Motten legen rund 100-200 Eier einzeln an Stoffen ab. Wenn die Raupen nach ca. 14 Tagen schlüpfen, beginnen sie sich durch Wollstoffe, Pelze, Teppiche und weitere Textilien zu fressen. Mehr zur Entwicklung der Kleidermotten-Raupen können Sie in unserem Schädlingslexikon nachlesen.
Kleidermotten sind jedoch kein Zeichen für mangelnde Hygiene, sondern zeigen eher, welche Stoffe im Schrank hängen. Denn die Raupen interessieren sich bevorzugt für tierische Fasern wie Wolle, Pelz, Leder oder Daunen. Wenn die Raupen sich nach ca. drei Monaten zum ausgewachsenen Falter entwickelt haben, sind sie keine direkte Gefahr mehr für die Textilien. Allerdings können sie sich innerhalb Ihrer kurzen Lebenszeit von wenigen Wochen paaren und Eier für die nächste Generation ablegen.
Wie erkennt man einen Kleidermotten Befall?
Die Kleidermotte ist sehr klein – zwischen sechs und neun Millimeter lang – und durch Ihre gelblich-braune Farbe schwer zu erkennen. Folgende vier Schritte helfen, einen Befall festzustellen:
- Fraßschäden: Suchen Sie nach den typischen kleinen, unregelmäßigen Löchern in Ihrer Kleidung. Schauen Sie sich dabei bevorzugt die Kleidung mit tierischen Fasern genau an. Außerdem sollten Sie bedenken, dass Motten nicht nur Kleidung befallen, sondern auch Decken, Teppiche oder Polstermöbel betroffen sein können.
- Gespinste und Larven: Um die Befallsherde zu finden, untersuchen Sie Kleidung und Kleiderschrank nach Anzeichen wie Eiern, Larven und Gespinste. Die Gespinste von Mottenlarven sehen aus wie weiße dünne Fäden und sind bevorzugt an der Kleidung selbst oder in dunklen Ecken und Ritzen des Schranks oder Möbelstücks zu finden.
- Fliegende Motten: Sollten Sie abends Motten beobachten, die am Licht herumschwirren, ist dies auf jeden Fall ein Anzeichen für einen Befall. Kleidermitten sind Nachtfalter und auch wenn die erwachsenen Motten für Ihre Textilien ungefährlich sind, so deuten Sie doch auf einen Befall hin.
- Pheromonfallen: Mit sogenannten Pheromonfallen kann das Ausmaß eines Befalls bestimmt werden. Durch die Lockstoffe dieser Fallen werden die männlichen Motten angelockt – es ist daher sehr wichtig, beim Einsatz einer Pheromonfalle Fenster und Türen geschlossen zu halten, um nicht noch mehr Schädlinge anzulocken. Wird bei dieser Methode ein Befall durch Kleidermotten festgestellt, geht es an die eigentliche Bekämpfung der Raupen.
Kleidermotten bekämpfen: Hausmittel und professionelle Hilfe
Umherfliegende Motten zu entfernen erwischt nur die Männchen, das heißt, diese Methode ist wirkungslos gegenüber dem eigentlichen Befall. Gegen diesen gibt es viele Hausmittel – hundertprozentigen Schutz bieten sie meistens nicht, aber für die erste Hilfe einen Versuch wert:
- Hitze: Waschen Sie Ihre Kleidung wenn möglich bei über 50 Grad. Das überleben die Eier und Larven nicht.
- Kälte: Viele Stoffe wie Wolle können nicht so heiß gewaschen werden – hier hilft Kälte. Legen Sie Ihre Kleidung in einer Plastiktüte oder ähnlichem für mindestens eine Woche bei -20 Grad in den Gefrierschrank. Denn extreme Kälte mögen die Kleidermotten ebenso wenig.
- Sonne: Wenn möglich, hängen oder stellen Sie die betroffenen Kleidungs- oder Möbelstücke in die pralle Sonne. Alternativ können Sie die betroffenen Stellen auch heiß föhnen, wobei Sie natürlich vorsichtig vorgehen sollten. Für Leder eignet sich die Föhn-Methode zum Beispiel nicht, weil sich das Leder dadurch verziehen kann.
Für die professionelle Hilfe und eine langfristige Beseitigung des Befalls sollten Sie einen Kammerjäger zurate ziehen. Der erfahrene Schädlingsbekämpfer kann akut schnell helfen und die Kleidermotten im individuellen Fall professionell bekämpfen. Denn den kompletten Befall zu erkennen und alle Nester ausfindig zu machen, gestaltet sich bei Kleidermotten leider sehr schwierig, weil die bevorzugten dunklen Ecken und Ritzen von Menschen schwer einsehbar sind.
Kammerjäger kümmern sich außerdem darum, große Stoffstücke wie Teppiche, Pelze, Decken oder Möbel mottenfrei zu bekommen und übernehmen die Nachkontrolle und Reinigung der betroffenen Gegenstände.
Dem Kleidermotten Befall vorbeugen
Um nach der erfolgreichen Beseitigung der Kleidermotten einem erneuten Befall vorzubeugen – oder es gar nicht erst soweit kommen zu lassen – helfen folgende Schritte:
- Kleiderschränke zweimal im Jahr aus- und umräumen, reinigen und lüften, damit die Kleidung nicht jahrelang unberührt herumliegt oder -hängt. Dabei den Kleiderschrank gründlich bis in alle Ecken säubern, d.h. aussaugen und mit Essigreiniger auswischen. Bei der Gelegenheit sollten Sie außerdem vorsorglich die Textilien auf Fraßschäden untersuchen.
- Bewahren Sie nur frischgewaschene Kleidung im Schrank auf. Schweißgeruch zum Beispiel oder Haut- und Haarschuppen ziehen Kleidermotten an.
- Andere Gerüche wiederum helfen bei der Vorbeugung: Lavendel oder Zedernholz halten die Motten fern und sind im Gegensatz zu chemischen Mottenkugeln gesundheitlich unbedenklich.
- Bewahren Sie teure Kleidung wie den Winterpelz oder den Kaschmirpullover in einem Plastikbeutel auf, um sie zusätzlich vor einem Kleidermotten Befall zu schützen.
Wenn Sie Ihre Kleidung regelmäßig untersuchen, können Sie im Verdachtsfall schnell reagieren. Mit professioneller Hilfe durch einen Schädlingsbekämpfer können die Kleidermotten dann wirksam bekämpft werden. Sie sind sich nicht sicher, ob Sie es mit Kleidermotten zu tun haben? Rufen Sie einfach bei uns an – wir beraten Sie gerne und sind schnell zur Stelle, um Ihnen zu helfen.