Warum suchen Insekten das Licht - Insekten schwirren um eine Laterne

Warum suchen Insekten das Licht?

Wer kennt es nicht – einmal kurz das Fenster aufgelassen und schon schwirren Insekten im Zimmer umher. Aber warum suchen Insekten das Licht? Es scheint, als würden sie magisch vom Licht angezogen. Woran das liegt, erklären wir in diesem Beitrag.

Was sagt die Wissenschaft?

Tatsächlich gibt es viele Ansichten und Theorien dazu, warum Insekten immerzu in Richtung Licht fliegen. Ganz restlos wurde dieses Phänomen aber noch nicht geklärt. Eine eindeutige Antwort gibt es somit bisher nicht. Aber dies sind die häufigsten Erklärungen und wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu:

  1. Die verbreitetste Ansicht ist die der sogenannten Navigationstheorie. Demnach orientieren sich nachtaktive Insekten am Mond, zu dem sie einen bestimmten Winkel einhalten, um geradeaus zu fliegen. Künstliche Lichtquellen wie Laternen werden aufgrund ihrer höheren Leuchtstärke als neue Orientierungshilfe der Tiere genutzt. Da Laternen aber viel näher sind, ändert sich der Winkel beim Vorbeifliegen zu schnell und das Nachtinsekt versucht seinen Kurs zu korrigieren. Die Folge ist, dass es in spiralförmigen Bahnen um die Lampe kreisen.
  1. Eine andere Theorie besagt, dass Insekten grundsätzlich zwar zum Licht fliegen, sich aber stets im Grenzbereich zwischen Licht und Schatten aufhalten wollen. Dies soll der Grund für die spiralförmigen Bahnen um die Lichtquelle sein.
  1. Laut der sogenannten Blendungstheorie wiederum ist es der UV-Anteil im Licht, der die Tiere anzieht. Das Licht selber finden sie demnach nicht attraktiv, aber es sei das Einzige, was sie sehen können, wodurch eine Art Tunneleffekt entsteht. Durch die starke Blendung herrscht für sie Drumherum nur noch absolute Finsternis und sie verlieren letztlich ihre Orientierung.
  1. Licht als vertrautes Zeichen der Sicherheit: wieder andere Theorien besagen, dass Insekten im Zweifel instinktiv Lichtquellen – wie eine Art Leuchtturm – ansteuern. Das kann man im maritimen Kontext mit den Luftblasen vergleichen, die anderen Lebewesen den Weg zur Wasseroberfläche weisen. 
  1. Wiederum vermuten manche Forscher, dass Insekten gar nicht vom Licht selbst, sondern von der Dunkelheit um das Licht herum angezogen werden. Das würde für viele erklären, warum zum Beispiel Fliegen ununterbrochen um eine künstliche Lichtquelle schwirren, selbst wenn natürliches Licht vorhanden ist.
  2. Eine weitere Vermutung ist, dass Insektenaugen sich nur schwer von hell auf dunkel bzw. umgekehrt umstellen können. Würden sie wieder vom Licht wegfliegen, wären sie erst einmal nachtblind und somit angreifbar. Aus Sicherheit bleiben sie also stets im Lichtkegel.

Warum suchen manche Insekten das Licht und andere nicht?

Egal, welche Erklärung nun zutrifft: Bei genauerer Betrachtung der Insektenwelt stellt man fest, dass keineswegs alle Insekten von Licht angezogen werden. Dieses Phänomen wird Phototaxis genannt: Insekten mit einer positiven Phototaxis bewegen sich in Richtung hellerer Beleuchtungsstärken, Insekten mit einer negativen Phototaxis bewegen sich hingegen in Richtung niedriger Beleuchtungsstärke.

Motten, Fliegen sowie die meisten Fluginsekten fühlen sich durch ihre positive Phototaxis zum Licht hingezogen. Insekten wie Kakerlaken, Regenwürmer, Silberfische und auch die meisten Käferarten werden dagegen vom Licht verscheucht. 

Von welchem Licht fühlen sich Insekten am meisten angezogen?

Doch auch wenn die Insekten grundsätzlich vom Licht angezogen werden, gibt es durchaus Unterschiede, welche Lichtquellen die meiste Wirkung auf die Fluginsekten haben. Die meisten Insekten reagieren am stärksten auf kurzwelliges Licht im blauen und im UV-Bereich. Das trifft auf sogenannte Quecksilberdampf-Hochdrucklampen zu, die auch in üblichen Straßenlaternen verwendet werden.

Um genauere Ergebnisse über die Lichtsensibilität der Insekten zu erhalten, wurden im Rahmen einer Studie verschiedene Lichtquellen und ihre Wirkung auf die Insekten getestet. Mit Hilfe von Insektenfanggeräten an den fünf verschiedenen Lichtern konnte das Ergebnis sehr genau ausgezählt werden. Die Erkenntnis: Es gibt große Unterschiede.

Wurden von den Quecksilberdampf-Hochdrucklampen über 200 Insekten pro Nacht angezogen, waren es bei den Halogen-Metalldampflampen nur etwas über die Hälfte. Halogen-Metalldampflampen findet man in den meisten Scheinwerfern, die einer hohen Betriebsdauer gerecht werden müssen, zum Beispiel in Läden, Ausstellungen oder in der Filmbranche. Natriumdampf-Hochdrucklampen, die man an ihrem gelb-orangenem Licht erkennt, ziehen noch einmal weniger Insekten an. Die wenigsten Tiere kamen in die Nähe von LED-weißen und LED-warmweißen Licht angeflogen. Da waren es gerade einmal 72 beziehungsweise 37 Stück pro Nacht.

Welches Licht hält Insekten fern?

Fakt ist: Eine zu starke Beleuchtung in der Nacht erschwert Insekten die Orientierung stark und fordert nicht zuletzt meist ihren Tod. Entweder weil sie vor Erschöpfung sterben oder weil sie verbrennen. Das gilt vor allem für Straßenlaternen; etwa 150 Insekten pro Straßenlampe und Nacht kommen in den Sommermonaten um. Die Studie zeigt: Die insektenfreundliche Wahl sind LED-Lampen im warmen (gelb-roten) Farbspektrum ohne UV-Strahlung. Nicht nur werden die Tiere weniger in ihrem natürlichen Lebensrhythmus gestört, nebenbei halten Sie sich dadurch auch lästige Insekten vom Hals.

Was tun bei einer Insektenplage?

Sollten Sie jedoch eine regelrechte Plage bei sich entdeckt haben, die sich durch sichtbare tote Tiere, viele im Haus befindliche Insekten und das nächtliche Summen bemerkbar macht, wird es Zeit einen Profi zu rufen. Preventa ist Ihr Partner für die professionelle Fliegen- und Mückenbekämpfung oder Mottenbekämpfung. In der  Regel sind wir innerhalb von 24 Stunden nach Ihrem Anruf bei Ihnen und leiten die ersten Maßnahmen ein.

Wenn Sie erstmal nur wissen wollen, um welches Insekt es sich handelt, helfen wir Ihnen auch vorab bei der Bestimmung. Dies ist für Sie völlig kostenlos und Sie erhalten direkt wertvolle Tipps von uns und gegebenenfalls ein Angebot. Mehr über unseren Bestimmungsservice können Sie hier erfahren: Zum Bestimmungsservice.

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